Gebet

Gebet – tiefere Beziehung zu Gott

Wir beten, um eine tiefere Beziehung zu Gott aufzubauen

Joseph Kidder.

Obwohl wir wissen, dass wir ständig beten sollten, würden viele von uns - wenn nicht die meisten - sich eingestehen, dass sie nicht so oft beten, wie sie sollten. Könnte der Grund, dass wir nicht mehr beten, darin liegen, dass wir den Sinn des Gebets mißverstehen?

Ich möchte dich herausfordern, deine Motivation für das Beten zu betrachten.

Beinahe jeder betet, wenn er verzweifelt ist. Und zwar dann, wenn wir an ein Punkt angelangen, wo wir nichts mehr ohne himmlische Hilfe ausrichten können und da kommen wir im Gebet zu Gott.

Jedoch besteht der Sinn des Gebets nicht allein darin von Gott ständig abhängig zu sein, aber besonders darin, Ihn vertrauter zu erkennen, sich an Ihm zu erfreuen, eine Freundschaft mit Ihm aufzubauen und sich nach Ihm zu sehnen.

 

Durch anhaltendes Gebet ist die Seele ununterbrochen mit Gott verbunden. So fließt Leben von Gott in unser Leben hinein und aus unserem Leben fließen Reinheit und Heiligkeit zu Gott zurück. {WZC 71.1}

 

Gründe für bedeutungsvolles Gebet

1 Wir beten, um danach zu trachten, eine tiefere Beziehung mit Gott zu aufzubauen

Jesus Antwort auf das Verlangen der Jünger, ihnen beten beizubringen, fängt damit an, wie man Gott anredet, Ihn adressiert.

Wir beginnen, indem wir "Vater" (Lukas 11,2) sagen. Gebet fängt mit einer Beziehung zu Gott an und der hauptsächliche Sinn des Gebets ist, diese Beziehung zu vertiefen.

Die meisten von uns sind damit groß geworden, das Gebet als Bittgebet anzusehen, um nach Dingen zu bitten. Wir lernen zu beten, indem wir sagen "Gott, hilf mir mit dem. Gott, gib mir dies. Gott, segne mich mit diesem. Gott hilf ihnen. Gott beschütze sie. Gott segne sie. Gott erhalte sie und sei mit ihnen."

Ich bin sicher, viele von uns könnten davon berichten, von einer Zeit, in der sie um etwas fest und eifrig baten und dennoch nicht die Antwort erhielten, die sie sich erhofften.

Es mag ein Gebet gewesen sein, damit jemand geheilt wird, oder um eine Arbeitsstelle oder um ein Baby oder damit eine Beziehung wiederhergestellt wird. Aber egal wie stark wir dafür beteten, die Antwort blieb aus. Wir fingen an, sich zu fragen, bitte ich auf einer falschen Art und Weise? Gibt es eine bessere Formulierung, als die welche ich gebrauche?

Der Sinn des Gebets ist, Gott zu erkennen, Ihn auf eine vertraute Weise kennenzulernen, nicht einfach nur Antworten zu erhalten.

Gebet beabsichtigt vieles mehr, als nur um das bitten, was wir uns wünschen und unsere Bedürfnisse vor Gott zu bringen. Gebet ist nicht nur dazu da, Ihn um Segen, um Schutz oder um Hilfe zu bitten. Es gibt eine Tiefe des Gebets, die darüber hinaus geht.

Bedeutungsvolles Gebet ist erst dann möglich, wenn wir vom Bitten weitergehen und eine Beziehung mit Ihm haben möchten. Wenn wir uns danach sehnen, mit Gott zu sein, unabhängig davon, ob wir um etwas bitten oder nicht. Solch ein Gebet wird zu einem tiefen Wunsch unseres Herzens und nicht einfach etwas, was wir wissen, dass wir es tun sollten.

In der Bergpredigt, sagt uns Jesus, dass Gott bereits weiß, was wir brauchen, sogar bevor wir darum bitten. Nun, manche von uns werden fragen, "Wenn Er bereits alles weiß, was ist dann der Punkt des Betens?" Indem wir diese Frage stellen, sind wir kurz vorm Durchbruch, um zu verstehen, um was es beim Gebet wirklich geht.
Wir brauchen Gott nicht über alle unsere Bedürfnisse informieren. Er kennt sie bereits. Gott sah das Gebet vor, um eine Vertrautheit zu erlangen, die das übersteigt, was wir wünschen und was wir brauchen. Der Grund, dass Er uns sagte, "Wenn du beten willst, zieh dich zurück in dein Zimmer, schließ die Tür hinter dir zu und bete zu deinem Vater." (Matth. 6 6), ist, dass es eine Nähe gibt, die Gott beabsichtigt, dass sie im Gebet gefunden wird. Und wenn wir diese Nähe verfehlen, dann wird das Gebet zum Abhaken einer Liste.

Wir sind nicht verzweifelt um 'etwas' - stattdessen sollten wir nach 'jemanden' verzweifelt sein.

Das ist das Herz des Gebets.

Schlussendlich gestaltete Gott das Gebet auf solch eine Weise, damit wir sich an Ihm erfreuen können und damit wir hierdurch Seine Güte, seine Gnade und Seine Barmherzigkeit persönlich erfahren - auf eine Art und Weise, wie nichts in der Welt ansatzweise vergleichbar ist.

Die Priorität im Gebet ist Zeit, nicht Rede. Die wichtigste Sache in der Welt ist nicht dein Job, deine Finanzen, deine Fußballmannschaft, deine Familie, deine Ehefrau, nicht mal deine Kinder. Die wichtigste Sache in der Welt ist deine persönliche, vertraute Beziehung mit Jesus. Es ist deshalb die wichtigeste Sache, weil alles im Leben von dieser einer Sache abhängt, alles fließt hiervon weiter.

Das Vater Unser zeigt uns, warum sich Jesus fortwährend Zeit nahm, um mit Seinem Vater zusammen zu sein.

Wenn Er mit seinem Vater allein im Gebet war, war da eine Vertrautheit und diese wirkte sich auf jede einzelne Sache aus, die Jesus tat.

Jesus Beispiel lehrt uns, dass, um diese Art der Vertrautheit zu entwickeln, wir eine bestimmte Zeit festlegen müssen, um mit dem Vater allein zu sein.

An dieser Stelle, ist das erste was viele von uns denken: "Nun gut, ich bete die ganze Zeit und ich bete unaufhörlich. So steht das auch irgendwo in der Bibel, oder? Also genau das werde ich tun. Ich bete während ich mich rasiere und zur Arbeit fahre. Ich bete während ich koche und den Abwasch mache. Ich bete während ich dies oder jenes tue. Dann werde ich beten. Ich bete sozusagen dann die ganze Zeit. Ich brauche keine besondere Zeit fürs Gebet festzusetzen."

Nun, das hört sich gut an, aber hast du das mal in einer Ehe versucht? Meine Frau und ich, wir verbringen viel Zeit zusammen. Wir reden die ganze Zeit, während wir dies oder jenes erledigen. Wir reden ständig. Allerdings fehlt dabei eine Art von Vertrautheit, wenn man ständig Dinge nebenbei erledigt. Das ist der Grund, warum wir bei Jesus sehen, dass Er sich eine bestimmte Zeit einplant, um mit Seinem Vater alleine zu sein.

Gott hat uns so geschaffen, dass wir, während wir beten, eine einzigartige und erfüllende Nähe mit Ihm erfahren.

Ich ermutige dich überall zu beten und jederzeit, aber auch eine Zeit dafür einzuplanen, "Wenn du betest, geh in dein Zimmer, schließ die Tür und bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist." (Matth. 6,6)

Diese eine Tätigkeit wird dein Leben von Grund auf umgestalten, komplett revolutionieren, nicht nur dein Gebetsleben, aber dein ganzes Leben - wenn du es zu deinem einzigen Ziel machst.

Es wird dein Leben von Grund auf umgestalten, weil es während dieser Zeit eine Belohnung gibt, die auf dich wartet, die nirgendwo anders gefunden werden kann: Gott wirklich vertraut kennenzulernen, nicht nur über Ihn zu wissen. Wir beten darum, Gott besser kennenzulernen. Gebet erfüllt den Befehl Jesu "Liebe den Herrn, deinen Gott, von ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit deinem ganzen Verstand!" (Matth 22, 37). Bei Gebet geht es darum eine Beziehung der Liebe mit Gott herzustellen.

Gebet wird bedeutungsvoll, wenn wir uns in 'Jesus verlieben' und unsere Seele sich mit Seiner vereint.

 

Gebet wird keine Aufgabe für eine Seele sein, die den Herrn liebt; Es wird ein Vergüngen sein, eine Quelle der Kraft.

Unsere Herzen werden auf Gott ausgerichtet sein und wir werden im Alltag sagen ''Seht, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt hinwegnimmt!" (Joh. 1, 29). {GW92 437.1}

 

Vielleicht meinst du, du hast die Wahrheit ja angenommen und verstanden und könntest da stehen bleiben und nicht weitergehen. Es ist eine Sache, die Wahrheit anzunehmen und zu behalten, aber es ist etwas anderes, die Wahrheit zu haben „wie (sie) in Jesus ist“. Epheser 4,21. Während du deine Arbeit tust und deine Hände und dein Denken mit nützlichen Tätigkeiten beschäftigt sind, brauchst du ebenso Ruhe zur Andacht, zum Nachdenken [über Gott] und [Ruhe zum] ernsten Gebet. Du möchtest, dass das Licht, das vom Himmel kommt, auch etwas in dir bewirkt. Du wünschst dir den Glauben, der mit Gold verglichen wird. Siehe 1.Petrus 1,7. Du willst die Liebe Jesu in deinem Herzen pflegen und dir bewusst sein, dass dieselben Engel, die Abraham und Lot erschienen, auch bei dir sind. Manuskript 19a, 1886.

 

Je mehr wir Gott erkennen, desto tiefer wird unsere Glückseligkeit sein. Wandeln wir in diesem Leben mit Jesus, so werden wir von seiner Liebe erfüllt, und seine Gegenwart wird uns erfreuen. Schon jetzt können wir so viel von Gott empfangen, wie unsere menschliche Natur ertragen kann.

Doch was bedeutet das im Vergleich zu dem, was uns verheißen ist! Die Erlösten sind „vor dem Thron Gottes und dienen ihm Tag und Nacht in seinem Tempel; und der auf dem Thron sitzt, wird über ihnen wohnen. Sie wird nicht mehr hungern noch dürsten; es wird auch nicht auf sie fallen die Sonne oder irgendeine Hitze; denn das Lamm mitten auf dem Thron wird sie weiden und leiten zu den lebendigen Wasserbrunnen, und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen.“ Offenbarung 7,15-17. {LJ 323.2}

 


 

Weiterführende Beiträge von Joseph Kidder:

 

⇒ Artikel - Abhängigkeit von Gott durch Gebet stärken

⇒ Artikel - Gottes Kraft durch Übergabe erleben

 

Seminar-Videos mit Joseph Kidder - Erfahrungsberichte

 

 


Joseph Kidder - Auszug aus seinem Buch "Journey to the Heart of God", Kap 3 - Das Vorrechts des Gebets

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