Joseph Kidder. Wenn wir in der Bibel nachschauen, was die Bibel über das Gebet sagt, wird dies zeigen, dass es im Gebet darum geht, unsere Abhängigkeit – jeden Moment eines jeden Tages – anzuerkennen. Wenn Jesus unser Vorbild und unser Mentor im Gebet ist, sollten wir anhand Seines Beispiels lernen, wie wir von Gott abhängen.
Gemäß Gottes Wort ist unser ganzes Leben so bestimmt/gedacht zu leben, dass wir mit einer solchen Einstellung leben, dass, es sei denn dass Gott eingreift, wir nichts tun können. Wir erkennen unsere absolute Abhängigkeit von Gott an – nicht nur im Notfall – sondern in jedem Moment unseres Lebens. Jede einzelne Sache, die wir als Nachfolger Jesu Christi tun, ist nicht ohne himmlischen Einfluss bzw. Führung möglich.
Jesus betete in völliger Abhängigkeit von Gott. Gleich nachdem Er getauft wurde, betete Er (Lukas 3,21). Sein Dienst begann mit einem von Angesicht zu Angesicht geführten Kampf mit dem Teufel und beinhaltete, dass Jesus betete und fastete (Lk. 4,1.2). Lukas erzählt uns die Quelle seiner Kraft: “Jesus zog sich jedoch immer wieder zum Gebet in die Wüste zurück.” (Lukas 5,16).
Bevor Jesus die 12 Jünger berief, betete Er: “Damals zog Jesus sich auf einen Berg zurück, um zu beten. Er betete die ganze Nacht.” (Lukas 6, 12)
Während der Verklärung war Jesu Absicht mit Peter, Johannes und Jakobus allein zu sei, um zu beten: “Etwa acht Tage später nahm Jesus Petrus, Jakobus und Johannes mit auf einen Berg, um zu beten”. (Lukas 9,28)
Jesus belehrte seine Jünger auch über die Ausdauer im Gebet: “Wie wichtig es ist, unermüdlich zu beten und dabei nicht aufzugeben, machte Jesus durch ein Gleichnis deutlich.” (Lukas 18,1)
Schlussendlich, eins der bekanntesten Beispiele, wo Jesus betete, war, als er in den Garten Gethsemane ging, kurz vor Seiner Festnahme und Kreuzigung (Lukas 22, 39-42).
Warum betete Jesus ständig? Oder vielleicht eine tiefere Frage, wenn wir Jesu Leben und Dienst anschauen: Was tat Er aus sich selber heraus, ausser Gebet?” NICHTS. Es gibt keine einzige Sache, die Er aus sich selbst heraus tat. Er lebte Sein Leben ganz in Abhängigkeit vom Vater.
Christus sagte: “Ich versichere euch: Der Sohn kann nichts aus sich heraus tun. Er tut nur das, was er den Vater tun sieht. Was immer der Vater tut, das tut auch der Sohn.” (Joh. 5,19.30). Diese Aussagen werfen die Frage auf: Wenn Jesus, Gott als fleischgeworderner Mensch, sagt: “Ich kann nichts aus mich selbst heraus.”, dann, wer sind wir, dass wir denken, dass es irgendetwas in unserem christlichen Leben gibt, dass wir aus uns selbst tun können? Es gibt nichts, dass wir tun können ohne die völlige Abhängigkeit von Gott.
Die Lebens-spendende Macht des Gebets ist der Grund, ‘warum die Jünger zu Jesus kamen und Ihn baten, dass Er sie lehrt, wie sie beten sollten’. Sie wussten, wie man in der Synagoge und am Sabbat betet und sie waren sich bewusst, wie man in verschiedenen Umständen betet und wie man religiöse Rituale befolgt. ‘Aber in Jesus sahen sie etwas von Grund auf unterschiedliches. Sie sahen in Seinem Leben mehr als nur ein religiöses Ritual. Gebet war etwas, das Jesus buchstäblich nährte’. Es war eine Notwendigkeit für Ihn und Sein Leben war davon abhängig. Die Jünger sahen den Unterschied und sagten: “Herr lehre uns zu beten.” – so wie Du betest. (Lukas 11,1).
Die frühe Gemeinde betete im völligem Vertrauen in Gott. Es war nicht nur Jesus, der ständiges, andauerndes Gebet betonte; Die frühe Gemeinde folgte Seinem Beispiel (Apg 1,14). Als die Apostel durch den Sanhedrin verfolgt wurden, kamen sie nicht zusammen und beklagten sich darüber, wie schwer es sei, ein Christ zu sein. Sie beteten (Apg 4,24). Später sehen wir in Apostelgeschichte 4 die Kraft des Gebets in vollständiger Abhängigkeit von Gott. Die Gebete der Gläubigen bewirkten die Erfüllung mit dem Heiligen Geist und sie sprachen mutig und unerschrocken das Wort Gottes (Vers 31).
Als Petrus gefangen genommen wurde, was war die Reaktion der Gemeinde? Gebet (Apg 12,5). Als die Gemeinde in Antiochien das Evangelium allen Nationen verkündigen wollten, wie fingen sie an? Indem sie beteten (Apg 12, 2-3). Als die neuen Gemeinden Leiter brauchten, was taten sie? “Sie setzten für sie in jeder Gemeinde Älteste ein und empfahlen sie unter Gebet und Fasten dem Herrn, an den sie nun glaubten” (Apg 14,23).
In der Apostelgeschichte war die grundlegende Überzeugung der Gemeinde, dass die Gläubigen nichts ohne Gott tun konnten, und so beteten sie. Das ist der Grund, warum wir beten, ist, weil wir abhängig von Gott sind und wir ohne Ihn nichts tun können. Die frühe Gemeinde wusste dies. Sie beteten nicht nur vor den Treffen oder nach den Treffen. Gebet war gerade der Grund, warum sie sich miteinander trafen!
Wie ist es in unserem Leben – ist Gebet unerlässlich oder optional? Manche von uns denken, ich brauche das Beten nicht zu lernen. Gebet ist doch nur reden mit Gott. Wir müssen lernen zu beten, denn wenn wir ohne Gott nichts tun können, heisst das, dass wir ohne Ihn nicht beten können. Das war der Grund, warum die Jünger zu Jesus kamen. Wir sehen in der Bibel nicht, dass sie Ihn fragten, ihnen das Lehren oder Heilen beizubringen. Alles was wir sehen, was sie taten, ist “Lehre uns zu beten”. Denn Gebet ist die stabilisierende Macht von der unser christliches Leben abhängig ist. Wir beten, um zu zeigen, wir brauchen immer Gott.
Joseph Kidder – schriftlicher Auszug aus seinem Buch “Journey to the Heart of God” – Kap 3 – Das Vorrechts des Gebets