Verhalten zu Mitmenschen
"Sollte nun jemand behaupten: »Ich liebe Gott«, und dabei seinen Bruder oder seine Schwester hassen, dann ist er ein Lügner. Vergesst nicht, dass Gott selbst uns aufgetragen hat: Wer Gott liebt, der muss auch seinen Bruder und seine Schwester lieben." 1 Joh 4
Neues Leben entsteht nie, wenn man jemanden drückt, einengt, sondern es entspringt nur aus Liebe, Gnade, Akzeptanz, Hilfe, Sicherheit und Gemeinschaft. Das heißt, wenn wir dem Nächsten in Liebe Gnade Akzeptanz, Hilfe, Sicherheit und Gemeinschaft begegnen.
Wie können nur lieben, wenn wir selber mit Gottes Liebe gefüllt sind. Um den Nächsten lieben zu können, müssen wir Liebe selber erfahren. Wir können nicht das geben, was wir nicht haben. Wir müssen zum Fuße des Kreuzes gehen und Liebe empfangen und erst dann können wir Liebe teilen.
Wie das Sprichwort es sagt, je mehr wir unter Blumen wandeln, desto mehr riechen wir wie die Blumen. Das gleiche gilt für die Liebe. Je mehr wir Liebe in unserem Leben haben, desto mehr kann die Liebe aus uns ausstrahlen.
Das folgende ist ungemein wichtig, worauf wir achten sollten:
Jeder einzelne von uns kennt das sicherlich von sich, dass er schonmal erwartet hat, dass der Nächste sich verändert..
Aber Gott hat uns nicht berufen, den Nächsten zu verändern. Also sollten wir nicht versuchen, unseren Ehepartner zu verändern ….. Selbst dann nicht, wenn er dieses oder jenes tut..
Gott hat uns auch nicht berufen unsere Kinder, unsere Gemeinde oder gar uns selbst zu verändern. Gott hat uns dazu berufen, sie zu lieben und mit Barmherzigkeit zu begegnen. Denn gerade dann, kann Gott sie verändern, wenn du ihnen Gott in deinem Charakter und in deinem Leben zeigst !!
Denk mal darüber nach, wenn wir den Nächsten so behandeln, wie wir auf menschlicher Weise den Nächsten nomalerweise behandeln würden, zeigen wir Ihnen dann Gott?
Ist das der Weg, wie Gott dich behandelt, wenn du Schwächen hast oder wenn du etwas Falsches tust, Ihm untreu oder Ihm gar manchmal undankbar bist?
Du solltest den Nächsten so behandeln, wie Gott dich behandelt. Und wenn du diese Art der Liebe zeigst, gerade dann kann Gott den Nächsten verändern. Denn ansonsten erdrücken wir nur den Nächsten, wir zerstören das Gute.
Jeder einzelne von uns muss Verantwortung übernehmen für sein eigenes Fehlverhalten, sein eigene schlechte Gedanken, Worte und Taten. Und daher sollten wir lieber sagen: Ich bin derjenige, der ein Sünder ist, warum sollte ich als Sünder versuchen, andere zu verändern?
In der Bibel steht, dass wir alle vor Gott schuldig geworden sind. Ich muss mich selber demütigen, und Verantwortung für mein eigenes Fehlverhalten übernehmen, warum würde ich den Mitmenschen dann verurteilen?
Das ist der Auftrag zu dem der Herr uns beruft, uns selbst zu prüfen und nicht den Nächsten zu verändern.
Jesus sagt in Joh 12, 32: "wenn ich erhöht sein werde, werde ich alle zu mir ziehen."
Also was meint das, Gott wird alle zu sich ziehen, die ihn erhöhen? Es ist nicht meine Aufgabe. Gott selbst wird den Nächsten zu sich ziehen.
Jesus verändert den Nächsten, es ist nicht meine Aufgabe mich oder dich zu verändern, es ist Gottes Aufgabe mich und dich zu verändern. Unsere Aufgabe ist es, uns untereinander zu lieben.
Das ist ganz wesentlich. Wenn jemand anfängt, über den Nächsten schlecht zu reden, sollten wir das stoppen. Stattdessen sollten wir lieber für sie beten. Denn wir sind nicht besser. Wenn wir allein schon schlechtes Gerede über andere zuhören, stellen wir uns auf die gleiche schlechte Stufe wie der, der schlecht redet. Wir sollten niemanden verurteilen, noch nichtmal in Gedanken. Denn das, das ist Satans Wesenszug. Es ist ein niederträchtiger, hässlicher Wesenszug!
Gottes Charakter ist dagegen Liebe und Gnade.
Wir lesen in Johannes 3, 17: "Gott sandte den Sohn nicht in die Welt, um die Menschen zu verurteilen, sondern um sie zu retten."
Jesus, Gottes Sohn und göttlich und vollkommen, Er hat das Recht zu verurteilen. Aber Er sagt dennoch, ich bin nicht gekommen um zu verurteilen, sondern um zu retten. Also, wenn Jesus niemanden verurteilt, wer sind wir, dass wir Personen verurteilen?
Ellen White schreibt in Christi Gleichnisse:
"Blicke auf das verwundete Haupt, die durchstochene Seite, die durchbohrten Füße. Bedenke, daß Christus alles daran setzte und alles für dich riskierte! Um unserer Erlösung willen wurde selbst der Himmel gefährdet. Wenn du am Fuße des Kreuzes bedenkst, daß Christus für nur einen Sünder sein Leben dahingegeben haben würde, dann kannst du den Wert einer Seele schätzen." {CGl 194.3}
Nun, und wie findet Veränderung in uns statt? Wie bewirkt Gott die Veränderung in uns?
Wir sinnen über Christus, über sein Leben nach und bemühen uns, unseren Nächsten zu lieben. Und während wir das tun, werden wir verändert.
Aber wir werden nicht verändert, indem wir uns bemühen, uns selber zu verändern oder indem wir stärker mit der Sünde kämpfen.
Wir werden verändert, indem wir Jesus betrachten.
In 2 Korinther 3 18 steht:
"Wir alle sehen in Christus mit unverhülltem Gesicht die Herrlichkeit Gottes wie in einem Spiegel. Dabei werden wir selbst in das Spiegelbild verwandelt und bekommen mehr und mehr Anteil an der göttlichen Herrlichkeit. Das bewirkt der Herr durch seinen Geist."
Wir sehen in den Spiegel die Herrlichkeit Gottes und werden selbst in das Spiegelbild durch seinen Geist verwandelt. Das verändert uns.
Also indem wir am Fuße des Kreuzes Jesus betrachten, wenn wir seine Liebe betrachten, werden wir durch den Geist in Sein Bild verändert.
Wir werden nicht verändert, indem wir mit Sünde kämpfen. Wir werden verändert, indem wir Gott, Seine Gegenwart in unseren Alltag einladen.
Wir werden nicht verändert, indem wir mit Sünde kämpfen. Wir werden verändert, indem wir Gott, Seine Gegenwart in unseren Alltag einladen. Ellen White schreibt auch, die innige Verbindung mit dem lebendigen Weinstock verändert uns.
Wir können nicht Jesus Werkzeuge sein, wir können nicht Jesu Jünger sein, wir können Ihm nichtmal dienen, es sei denn, wir lernen einander zu lieben.
Wenn wir diese Eigenschaft wertschätzen, werden wir immer selbstloser und schlussendlich werden wir wachsen. Jesus lebt dann in uns.
Und Ellen White schreibt in einem Brief 36 - 1895, "Die eine Sache, die Gottes Volk nötig hat, ist Frieden und Liebe." Und sie schreibt noch einen ganz wichtigen Satz:
"Da wo Liebe fehlt, entsteht ein irreversibler Verlust, ein Verlust der dauerhaft ist, der unwiderruflich ist. Seelen werden dadurch von Gott sogar weiter weggezogen, als wenn sie die Sache Jesus nie kennengelernt hätten." [Min 23]
Und deshalb ist dieser Abschnitt aus 1 Joh 4 auch so überaus wichtig:
"Sollte nun jemand behaupten: »Ich liebe Gott«, und dabei seinen Bruder oder seine Schwester hassen, dann ist er ein Lügner. Vergesst nicht, dass Gott selbst uns aufgetragen hat: Wer Gott liebt, der muss auch seinen Bruder und seine Schwester lieben. Wenn er schon seine Geschwister nicht liebt, die er sehen kann, wie will er dann Gott lieben, den er nicht sieht?"
Kreuzige dich selbst -
anstatt deinen Mitmenschen zu kreuzigen.
EG Brief 11, 1905
Hindernis - Stolz
Wir lesen in Hes 28, 15: "Vollkommen hatte ich dich geschaffen und du bliebst es, bis du in Sünde fielst."
(..) "Deine Schönheit hat dein Herz zum Hochmut verführt." Vs 17
Sprüche 16, 18 "Hochmut kommt vor dem Fall und Stolz vor dem Sturz."
2 Chronik 7 14 14 "und mein Volk, über das mein Name ausgerufen ist, sich demütigt und betet, mich sucht und von seinen schlechten Wegen umkehrt, dann höre ich es im Himmel. Ich verzeihe seine Sünde und bringe seinem Land Heilung."
Wenn mein Volk sich demütigt.
Es ist absolut entscheidend, wie wir mit unserem Stolz und Ichbezogenheit/Eigensucht umgehen, wenn wir Wachstum und Segen erfahren möchten.
Erst wenn wir uns selbst vergessen und uns auf Gott konzentrieren, nur dann, wenn wir uns selbst vergessen, kann Gott uns verändern/transformieren und uns mit seiner göttlichen Liebe füllen. Nur dann, wenn wir uns demütigen.
Wer von uns mag es gedemütigt werden? Oder erniedrigt werden? Wieviele von uns mögen es, unsere eigenen Schwächen und Fehler einzugestehen? Wieviele von uns mögen es zu bekennen? Das ist der Grund, warum wir sowenig verändert werden im Alltag.
Wenn wir wirklich Veränderung wünschen, hör auf den Nächsten zu ändern. Demütige dich selber.
Es sind drei Schritte notwendig, erstens, wir alle haben gesündigt und fehlerhaft verhalten. Zweitens, Christus erdrückt uns nicht, sondern bietet uns Liebe, Akzeptanz, Barmherzigkeit, Mitgefühl, Hilfe, Sicherheit und Gemeinschaft. Der dritte Schritt umfasst die Veränderung in unserem Leben, die von Gott erwartet wird.
Aber diese Veränderung wird nicht geschehen, bevor wir uns nicht demütigen. Nur wenn wir uns auf Christus fokussieren, und uns selbst vergessen, wird die Veränderung statt finden.
Nur am Fuße des Kreuzes, wenn wir Sein Opfer, Seine Gnade und Liebe betrachten und darüber nachsinnen, realisieren wir wie wir wirklich sind, dass wir nichts sind. Wir demütigen uns und suchen Seine Hilfe. Nur dann kann uns Gott mir Seiner Gegenwart und Liebe erfüllen. Nur dann werden wir Seinen Charakter reflektieren. [47:37]
Wenn wir uns nicht demütigen, dann fangen wir an zu glauben, dass das was wir tun, gut sei. Und das Schlechte was wir tun, zu entschuldigen. Und sich herausreden und Erklärungen dafür zu finden, als ob es gut wäre. Bis zu dem Punkt, dass wir uns nicht mehr schuldig fühlen. Und wir stehen dann unter dem Einfluss des Bösen.
Wir finden Ausreden, unser Gewissen hört auf dich zu stören, es verstummt immer mehr und wir werden unempfindlich, bis zu dem Punkt, dass wir sogar glauben, es wäre alles gut.
Aber Stolz... Stolz führt zum Tod!
Der einzige Weg sich zu ändern, ist nicht nur durch das was Jesus am Kreuze tat, sondern dass ich mich demütige vor dem Herrn. Der Weg ist nicht jemanden anderen zu ändern, sondern sich selbst zu demütigen. Der einige Weg irgendjemanden anderen zu ändern, ist durch Liebe.
Und die Hauptursache, warum die Liebe zu Gott und untereinander gestört ist, ist Stolz und Egoismus.
Der Hauptgrund, dass wir nicht bereuen, der Hauptgrund, dass wir im Alltag keine Veränderung erleben, der Hauptgrund, dass das Kreuz keine Kraft in unserem Leben, ist darin begründet, dass wir voll von uns selbst sind. Stolz hält uns zurück, uns vor Gott zu demütigen.
Der Stolze ist in Wirklichkeit schwach. Denn Stolz ist nicht Macht, sondern Schwachheit.
Sein eigenes Fehlverhalten nicht einzugestehen, ist kein Erfolg, stattdessen ist es Versagen und Selbsttäuschung.
Vor Gott nicht in Reue zu gehen und Buße zu tun, ist nicht Intelligenz, sondern Torheit.
Von der Wichtigkeit seiner eigenen Person erfüllt zu sein, ist nicht Stärke, sondern Leerheit.
Stolz führt dazu, dass man sich selbst anbetet und dass man Gott geringachtet und somit wenig wertschätzt.